Auf die Idee Holunderblütensirup wieder selbst zu machen, hat mich Frau H. gebracht. Früher als meine Eltern noch eine Buschenschank betrieben haben, haben wir den Sirup jedes Jahr gemacht und die letzten Jahre hatte ich zur Holunderblüte einfach nie Zeit, obwohl der Sirup ganz schnell hergestellt ist.
Wichtig ist, dass ihr die Blüten abseits der Straßen und möglichst dort pflückt wo nicht gespritzt wird. Ich habe hier Glück, denn neben unseren Marillenbäumen wächst Holunder. Beim Sammeln der Holunderblüten auch darauf achten, ob die Dolden stark von Läusen oder anderen Tierchen befallen sind. Denn die Tierchen müssen alle von den Dolden entfernt werden, bevor man mit der Sirup-Produktion starten kann.
Ich habe mich beim Sammeln für die kleine jungen Dolden entschieden, man muss zwar mehr sammeln aber dafür sind die Stiele sehr dünn und die Gefahr, dass der Sirup bitter wird ist sehr gering. Wichtig ist, dass die Blüten aufgegangen sind und dick mit Pollen gefüllt sind und man das volle Holunderaroma riecht.
Zutaten Holunderblütensirup
- 30 – 40 kleine Holunderblüten-Dolden (oder 15 – 20 große Blüten-Dolden)
- 2 Liter Wasser
- 250 – 300 ml Zitronensaft (am besten aus reifen Bio-Zitronen)
- 2 kg Zucker
Zubereitung Holunderblütensirup
- Die Holunderblüten-Dolden sanft abschütteln, damit auch wirklich alle Tierchen entfernt wurden. Die dicken Stiele entfernen. NICHT WASCHEN! Denn der Geschmack kommt vom Blütenstaub.
- Wasser und 250 ml Zitronensaft in einem großen Topf (mindestens 5 Liter) erhitzen, dann den Zucker untermischen und solange rühren bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Die Masse für 5 Minuten kochen lassen.
- Den Topf vom Herd nehmen und die Holunderblüten untermischen und den Deckel auf den Topf legen.
- Die Mischung an einem kühlen Ort für 6 – 8 Stunden (bzw. über Nacht) durchziehen lassen.
- Mit einem feinen Sieb die Holunderblüten herausfischen. Es bleiben ein paar Trubstoffe vom Blütenstaub erhalten, die sich später in der Flasche am Boden absetzen. Diese Trubstoffe sind nicht gefährlich, wer sie nicht will muss den Saft durch ein, mit einem Passiertuch ausgelegten, Sieb filtern.
- Den Sirup nochmals abschmecken und ggf. noch etwas Zitronensaft hinzufügen und nochmals aufkochen.
- Den Sirup in saubere Flaschen füllen und verschließen.
- Der Sirup hält 1- 2 Wochen im Kühlschrank.
1-2 EL Sirup und ein paar Zitronen-Scheiben in ein Glas und kaltem Mineralwasser auffüllen und schon habt ihr ein tolles und erfrischendes Sommergetränk.
Ihr könnt den Sirup aber auch zur Herstellung von Desserts, für Marinaden oder für Mixgetränke verwenden. Ein TL in ein Glas Sekt ergibt einen tollen Aperitif.
Ein Fläschchen Sirup ist auch ein nettes selbst gemachtes Geschenk aus eurer Küche!
Längeres Haltbarmachen durch Einkochen:
Wir verwenden einen Einkochautomat. Die Anschaffung lohnt sich, wenn man viel einkocht (Kompott, Säfte, Suppen usw.).
Immer saubere Flaschen verwenden, diese am besten vorher mit heißem Wasser (mind. 60 Grad) desinfizieren!
Als erstes prüfen ob Flaschen und Twist-off-Deckel keine Mängel aufweisen (am besten ist es, wenn man jedes mal neue Deckel kauft) und darauf achten, dass keine Flüssigkeit zwischen Verschluss und Flasche kommt! Danach in den Einkochtopf so viel Wasser füllen, dass die Flaschen zumindest bis zur Hälfte und maximal bis zwei Drittel im Wasserbad stehen. Den Sirup bei 90 Grad für 30 Minuten einkochen. Danach die Flaschen (VORSICHT sehr heiß) auf ein Geschirrtuch stellen und auskühlen lassen.
Der Sirup ist dann, an einem dunklen kühlen Ort (zB Vorratsschrank) gelagert, mindestens 1 Jahr haltbar.